Autorinnen und Autoren und ihre Gedichte
Usama Al Shahmani Ich bin der Fremde
Anna Maria Bacher Steine im Bach
Cikuru Batumike Je t'attends / Ich warte auf dich
Shaip Beqiri Balasti / Ballast
Donata Berra Maddalena / Maddalena
Marta Elizondo Entre fulgor del verano / Im Glanz des Sommers
Marta Elizondo Cuando el alma se bifurca / Wenn die Seele sich verzweigt
Evelina Jecker-Lambreva СЛЕДОБЕД / Am Nachmittag
Käthi Kaufmann-Eggler Schueh/ Ayakkabilar
Erwin Messmer Dä Schuss isch hinänusä / Вертанул дуло не тем концом
Marcel Miracle Flèches blanches / Weisse Pfeile
Agnes Mirtse Villápolgárok / Exil-Weltbürger
Agnes Mirtse Kö-Ember / Stein-Mensch
Jeanine Osborne Poem / Gedicht
Dragica Rajčić Hunderste gedicht ohne trenen
Dragica Rajčić im meer ist / в море
Dragica Rajčić nicht das wissen / вовсе не Знание
Dragica Rajčić rezept für bekommliches gedicht biologisch unbedenklich / Recept za ukusnu pjesmu bioloski bezprijekornu
Dragica Rajčić vasuch hande zu waschen
Ilma Rakusa Die marokkanische Schale
Ilma Rakusa Gedicht gegen die Angst
Padraig Rooney Conversations with the Dead / Gespräche mit den Toten
Leta Semadeni Sül glatsch / Auf dem Eis
Isuf Sherifi 10 Variationen über Heimat
Isuf Sherifi Kthimi tek / Heimkehr
Isuf Sherifi Labirint / Labyrinth
Dina Sikirić Schwierige Verständigung
Marina Skalova bässe voller sirup
Marina Skalova décorum des vitraux
Marina Skalova écouter die geräusche
Claudia Storz Aare, mein Fluss, vom Mond gesehen / Lumi im aare, parë prej hënës
Vaxhid Xhelili Djerracaku / Der Streuner
Henri-Michel Yéré Personne n’est poète / Niemand ist Dichter
Usama Al Shahmani
ist 1971 in Bagdad (Irak) geboren und in Qalat Sukar (Al Nasiriyah) aufgewachsen, heute lebt er in Frauenfeld. Er hat arabische Sprache und moderne arabische Literatur studiert. 2002 flüchtete er in die Schweiz. Er arbeitet als Dolmetscher, Kulturvermittelter und literarischer Übersetzer. 2018 ist sein erster Roman mit dem Titel «In der Fremde sprechen die Bäume arabisch» erschienen (Limmat Verlag).
Ali Al-Shala
ist 1965 in Babylon (Irak) geboren, lebt heute in Zürich. Er hat in Bagdad und Amman Literatur studiert und war Kulturredaktor bei verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften. Er leitete das Schweizerisch-Arabische Kulturzentrum sowie das Festival der Poesie al-Mutanabbi. Im Irak arbeitet er am Aufbau des 2007 gegründeten Irakischen PEN Zentrums. Heute arbeitet er als freischaffender Schriftsteller.
Anna Maria Bacher
ist 1947 in Gurfulu/Grovella im piemontesischen Pomattertal/Val Formazza geboren. Nach ihrer Ausbildung am Colleggio Rosmini in Domodossola arbeitete sie als Lehrerin in Zumstägg/Ponte. Dort lebt sie mit ihrer Familie und widmet sich neben der Haus- und Gartenarbeit vor allem der Erhaltung und Förderung ihrer heimatlichen Walserkultur. Sie wurde für ihre literarische Arbeit mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Kulturpreis der Enderlin-Stifung.
Flurina Badel
Flurina Badel, 1983 in Lavin (GR) geboren, lebt in Guarda im Engadin. Nach einer Erstausbildung zur Journalistin, absolvierte sie 2015 den Master of Fine Arts am Institut Kunst der HGK FHNW in Basel. Sie arbeitet im Künstler-Duo Badel/Sarbach und ist die zuständige Redaktorin der rätoromanischen Kult-Literatursendung «Impuls» bei Radiotelevisiun Svizra Rumantscha. Sie lebt in Guarda (GR). Für Ihren Gedichtband «tinnitus tropic» erhielt sie 2020 einen Schweizer Literaturpreis.
Cikuru Batumike
ist in Bukavu (Demokratische Republik Kongo) geboren. Er hat für verschiedene kongolesische Medien gearbeitet, bis er das Land 1984 aus Sicherheitsgründen verlassen musste. In Lausanne und Frankreich hat er PR und Journalismus studiert. Er ist als Journalist, Essayist und Lyriker tätig. Zuletzt erschien 2020 der Gedichtband «Mo(t)saïques. Haïkus, poèmes et vers libres» (Les impliqués Éditeur).
Shaip Beqiri
wurde 1954 in Gllamnik (Kosovo) geboren. 1995 kam er in die Schweiz und lebt heute in Ostermundigen bei Bern. In Prishtina studierte er albanische Literatur und Sprache und arbeitete siebzehn Jahre als Kulturredaktor und Herausgeber im Kosovo. Shaip Beqiri hat auf Albanisch mehrere Gedichtbände veröffentlicht, zuletzt erschien 2014 «Hydra des Zorns» (Limmat Verlag).
Bardhec Berisha
wurde 1961 in Dobërdol, Klines (Kosovo) geboren und flüchtete 1983 aus politischen Gründen in die Schweiz. Er lebt in Emmenbrücke bei Luzern. Bardhec Berisha studierte albanische Sprache und Literatur an der Universität Prishtinë. In der Schweiz arbeitete er bis 1996 als Hilfsarbeiter und Maurer, anschliessend studierte er Deutsche Sprache am Goethe Institut Basel. Heute arbeitet er als Übersetzer und freier Schriftsteller.
Donata Berra
ist 1947 in Mailand (Italien) geboren, wo sie Literatur und Musikwissenschaft studierte. 1975 zog sie nach Bern. Hier unterrrichtet sie an der Universität italienische Sprache und Literatur. Sie hat vier Gedichtbände publiziert – zuletzt «Maddalena» (Limmat Verlag, 2019) und Werke von Stefan Zweig, Wolfgang Hildesheimer, Friedrich Dürrenmatt und Klaus Merz ins Italienische übersetzt.
Marta Elizondo
wurde 1955 in Monterrey (Mexiko) geboren und lebt heute in Zürich. Nach einem Studium in Informationswissenschaften kam sie in die Schweiz. Seit 1982 unterrichtet sie Spanisch. Sie leitet in Zürich das Kulturzentrum Centro Cultural Hispanoamericano und ist Verlegerin von «Resonancia», dem Magazin für interkulturelle Kommunikation.
Evelina Jecker Lambreva
ist 1963 in Stara Zagora (Bulgarien) geboren. Sie lebt seit 1996 in der Schweiz und arbeitet als niedergelassene Psychiaterin und Psychotherapeutin in Luzern und als Klinische Dozentin an der Universität Zürich. Sie hat auf deutsch mehrere Gedicht- und Erzählbände publiziert. Zuletzt erschien der Roman «Entscheidung» (Braumüller Verlag, 2019).
Käthi Kaufmann
ist 1964 in Richterswil am Zürichsee geboren. Sie liebt und pflegt die Sprache. Käthi Kaufmann lebt nach vielen Jahren in Schweden, Belgien, England, Ungarn im Hinterland von Lausanne mit Blick auf die Freiburger Voralpen.
Erwin Messmer
ist 1950 in Staad am Bodensee geboren und lebt in Bern. Er studierte Philosophie und Deutsche Literatur an der Universität Freiburg i.Ue. Gleichzeitig erwarb er sich Lehr- und Konzertdiplome für Klavier und Orgel. Er schreibt Gedichte, Prosa, Essays und Buchkritiken, die in Anthologien, Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht wurden. Bei der Schweizer Literaturzeitschrift «orte» ist er in der Redaktionsmitglied. Zuletzt erschien 2017 sein Gedichtband «Nur schnell das Glück streicheln» (edition8)
Marcel Miracle
ist 1957 in Moramanga (Madagascar) geboren. Heute lebt und arbeitet er in Lausanne und Tunesien. Er hat als Geologe in Afrika und als Lehrer in Lausanne gearbeitet. Heute ist er vor allem als Dichter und Zeichner tätig.
Agnes Mirtse (1938-2000)
ist in Budapest geboren. 1956 ist sie in die Schweiz geflüchtet. Sie war als Bibliothekarin tätig und studierte später Psychologie, Psychopathologie und Religionsgeschichte. Agnes Mirtse schrieb Lyrik, Kurzprosa und Theatertexte, die allerdings nie gespielt wurden. Als Übersetzerin übersetzte sie aus dem und ins Ungarische. Ihre eigenen Gedichte übersetzte sie in einem «Zickzack-Verfahren», aus dem nicht eigentliche Übersetzungen, sondern Zwillingstexte entstanden.
Jos Nünlist (1939-2013)
ist in Niedererlinsbach (SO) geboren. Er absolvierte eine Ausbildung zum Primarlehrer und war einige Jahre in diesem Beruf tätig. Als Autodidakt begann er 1976, sich mit Malerei und Grafik zu beschäftigen. Als Autor verband er seine Texte mit seinen Grafiken, Zeichnungen, Aquarellen und Holzschnitten. Er lebte in Aarau, wo er im September 2013 verstarb.
Jeanine Osborne
ist 1944 in Bern geboren und lebt heute in Zürich. Sie studierte englische und amerikanische Literatur und Schauspiel in Tel Aviv. Sie arbeitet als Schauspielerin, Sängerin und interdisziplinäre Künstlerin, wobei sie eigene Texte und Gedichte mit bildender Kunst, Performance und improvisierter Musik kombiniert.
Andri Peer (1921-1985)
ist in Sent geboren. Er studierte Romanistik in Zürich und Paris und arbeitete ab 1952 als Lehrer an der Kantonsschule Winterthur, sowie als Lehrbeauftragter für rätoromanische Sprache und Literatur an der Universität Zürich. Andri Peer gilt als Neuerer in der rätoromanischen Literatur. Er war als Schriftsteller für Printmedien und Rundfunk und in zahlreichen Gremien als Redaktor, Publizist und Vermittler tätig.
Dragica Rajčić
ist 1959 in Radosic/Split (Kroatien) geboren und aufgewachsen. Heute lebt sie in Zürich und Innsbruck. Nach dem Abitur und einem Australienaufenthalt kam sie 1978 in die Schweiz, wo sie als Putzfrau, Büglerin und Heimarbeiterin tätig war. 1988 kehrte sie nach Kroatien zurück und gründete dort die Zeitung Glas Kaštela. 1991 floh sie während der Jugoslawienkriege mit ihren drei Kindern in die Schweiz, wo sie sich in der Friedensarbeit engagierte. Sie begann Anfang der Siebzigerjahre mit dem Schreiben, zuerst in ihrer Muttersprache. Seit ihrem ersten Aufenthalt in der Schweiz auch in deutscher Sprache. Sie pflegt in ihren deutschsprachigen lyrischen Werken häufig einen bewusst an das so genannte «Gastarbeiterdeutsch» angelehnten, an der Oberfläche rudimentär-fehlerhaft wirkenden Stil.
Ilma Rakusa
ist 1946 in Rimavská Sobota (Slowakei) geboren. Sie wuchs in Budapest, Ljubljana und Triest auf und besuchte Volksschule und Gymnasium in Zürich. Sie studierte Slawistik und Romanistik in Zürich, Paris und St. Petersburg. Sie ist als Schriftstellerin, Publizistin Übersetzerin aus dem Russischen, Serbokroatischen, Ungarischen und Französischen tätig. Als Lehrbeauftragte setzt sie sich für die Vermittlung osteuropäischer Literaturen ein. Ihre Arbeit wurde mit namhaften Preisen und Stipendien ausgezeichnet.
Padraig Rooney
ist 1956 in Monaghan (Irland) geboren und studierte am Maynooth College und an der Sorbonne in Paris. Seine Reisen führten ihn nach Bangkok, Yokohama, Rom und Budapest, heute lebt er in der Schweiz. Seit vielen Jahren arbeitet er als Englischlehrer im International Baccalaureate Programm der International School in Basel.
Leta Semadeni
wurde 1944 in Scuol geboren und lebt seit 2005 als freischaffende Autorin in Lavin. Sie studierte Sprachen an der Universität Zürich und unterrichtete an verschiedenen Schulen in Zürich und im Engadin. Sie arbeitete ausserdem in Lateinamerika, in Paris, Zug, Berlin und New York. Leta Semadeni schreibt vorwiegende Lyrik, romanisch oder deutsch, die sie selbst in die jeweils andere Sprache überträgt.
Isuf Sherifi
ist 1967 in Tetovo (Mazedonien) geboren und lebt heute in Wittenbach (SG). Er studierte an der Philosophischen Fakultät Prishtina (Kosovo) albanische Sprache und Literatur. 1989 wurde er wegen seines Engagements für die Rechte der Albaner mehrere Jahre inhaftiert. Nach der Haft emigrierte er in die Schweiz. Er schreibt Lyrik, Prosa und Essays und ist Herausgeber der zweisprachigen Anthologie «Blick durchs geöffnete Fenster / Vështrim nga dritarja e hapur» mit Gedichten von deutsch- und albanischsprachiger AutorInnen in der Schweiz.
Dina Sikirić
ist 1955 in Zagreb geboren und in Basel aufgewachsen. Sie studierte an der Schauspielakademie Zürich und arbeitete als Schauspielerin an verschiedenen deutschsprachigen Theatern (u.a. in Basel, Stuttgart und Freiburg). Nach dem Studium der persischen, spanischen, italienischen und portugiesischen Sprache und Kultur war sie als Sprachlehrerin und Übersetzerin tätig. Sie lebte in Deutschland, Frankreich, Madrid, London und auf Mauritius; seit 2007 lebt sie wieder in Basel.
Claudia Storz
ist 1948 in Zürich geboren. Sie studierte Anglistik und Germanistik in Zürich und Oxford und arbeitete als Englischlehrerin an der Kantonsschule Aarau. Seit 1981 lebt sie als freie Schriftstellerin in Aarau, Salzburg und La Napoule (Frankreich).
Sie schreibt Lyrik, Prosa und Theaterstücke und arbeitet immer wieder interdisziplinär mit Bildenden Kunstschaffenden und mit Musikern und Musikerinnen zusammen.
Vaxhid Xhelili
ist 1960 in Lluéan (Südserbien) geboren und studierte albanische Sprache und Literatur in Prishtinë. 1989 kam er als Saisonnier in die Schweiz. Auf Albanisch sind von ihm die beiden Gedichtbände «Malli për Etlevën» und «Pasqyra e mérzis>» erschienen, auf Deutsch ausgewählte Gedichte in der Anthologie «Küsse und eilige Rosen».
Henri-Michel Yéré
ist 1978 in Abidjan (Elfenbeinküste) geboren und lebt heute in Basel. Er hat in Frankreich, Südafrika und in der Schweiz studiert und in zeitgenössischer Geschichte promoviert. Er arbeitet in den Bereichen Diversität und Inklusion. 2015 veröffentlichte er zwei Gedichtbände: «Mil Neuf Cent Quatre Vingt Dix» (Panafrika) und «La nuit était notre seule arme» (L’Harmattan), die beide literarische Auszeichnungen erhielten.
Leonardo Zanier (1935–2017)
ist in Maranzanis von Comeglians (Friaul, Italien) geboren. Wie viele Landsleute hat er länger im Ausland als in Italien gearbeitet. 1954 emigrierte er nach Marokko, dann in die Schweiz. Von 1987 bis zu seinem Tod lebte er in Rom, im Tessin und in Zürich. Er hat sich während vielen Jahren in Projekten gegen Armut engagiert. Er schrieb seit 1960 vorwiegend in friaulischer Sprache.